Über den Tellerrand geblickt: Sehenswerte Treppen aus aller Welt

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Treppen sind nicht nur notwendige Elemente zur Überwindung von Höhenunterschieden – sie prägen auch ganz entscheidend das Gesicht und das Flair ihrer Umgebung. Was auf die Treppen im Inneren von Häusern und Wohnungen zutrifft, gilt natürlich auch ganz besonders für Treppen, die als Sehenswürdigkeiten Touristen anziehen. Wir haben einige der sehenswertesten Treppen aus aller Welt für unsere Leser zusammengetragen.

Die Spanische Treppe in Rom

Mit einer Breite von 52 Metern ist die im 18. Jahrhundert von Francesco De Sanctis erbaute Spanische Treppe einer der auffälligsten Publikumsmagneten in der Ewigen Stadt. Seinen Namen verdankt das 138 Stufen umfassende Bauwerk der Tatsache, dass der Piazza di Spagna am unteren Fuß der Treppe zur Erbauungszeit als spanisches Hoheitsgebiet galt, weil die spanische Botschaft hier ihren Sitz hatte.

Das Geld für den Treppenbau stammte allerdings zu großen Teilen aus französischen Mitteln, um einen stilvollen Aufstieg zu der von Frankreich finanzierten Kirche Trinità dei Monti zu schaffen. Prägnant ist der terrassenartige Aufbau, der die Treppe in drei Teile gliedert. Besonders interessant ist, dass einige der Stufen konvex verlaufen, andere wiederum konkav.

Die Potemkinsche Treppe in Odessa

Die Freitreppe in der Hafenstadt Odessa verbindet das Hafengebiet der ukrainischen Metropole mit dem Stadtzentrum. Sie ist vielen Menschen vor allem aufgrund ihrer zentralen Rolle im Stummfilm „Panzerkreuzer Potemkin“ aus dem Jahr 1925 ein Begriff – und gilt seither als Wahrzeichen Odessas. Errichtet wurde das 192 Stufen umfassende eindrucksvolle Bauwerk ab 1837 nach der Planung von Francesco Boffo, einem Architekten aus Sardinien.

Es bestand ursprünglich aus Sandstein, wurde jedoch in den 1930ern mit Marmor als Hauptmaterial restauriert und ruht auf 36 Säulen, die über Rundbögen verbunden sind. Die Treppe lohnt einen Besuch allein schon wegen ihrer verblüffenden Verzerrungswirkung: Wer sie von oben betrachtet, sieht nur die Absätze, aber nicht die Stufen – die Treppe wirkt sehr kurz und gedrungen. Von unten wiederum sind nur die Stufen erkennbar, aber keine Absätze, was das Bauwerk optisch deutlich länger erscheinen lässt.

Die mysteriöse Wendeltreppe von Santa Fé

Eine Treppe der besonderen Art hat die Lorettokapelle im US-amerikanischen Santa Fé zu bieten. Mehrere Mysterien ranken sich um die elegante, schmale Wendeltreppe aus Holz.

So ist angeblich weder ihr Erbauer bekannt noch die Herkunft ihres Baumaterials. Auch sind keine Nägel erkennbar, die die Konstruktion zusammenhalten. Was Fachleuten jedoch am meisten Rätsel aufgibt, ist das Fehlen einer zentralen Halterung: Denn das Bauwerk aus dem späten 19. Jahrhundert ist weder an der Wand verankert noch windet es sich um eine Säule in die Höhe.

Was den Experten Kopfzerbrechen bereitet, wird von den Besitzern jedoch ganz einfach beantwortet: Sie sehen die Wendeltreppe als ein Wunder, das der Legende zufolge vom Heiligen Josef persönlich erbaut wurde. Doch ob göttliches Wunder oder höchste Handwerkskunst: Sehenswert ist die Wendeltreppe allemal.

Die Strudlhofstiege in Wien

Eigentlich handelt es sich bei der Strudlhofstiege nicht um eine einzige Treppe, sondern um eine komplexe Stiegenanlage mitten in Wien. Erbaut wurde sie nach Plänen von Theodor Johann Jaeger in den Jahren 1907–1910 aus Kalkstein. Benannt wurde die Anlage nach dem Künstler Peter Strudel, der im 17. und 18. Jahrhundert an dieser Stelle eine renommierte Malerschule, den Strudlhof, betrieb.

Die Strudlhofstiege gilt als eines der bedeutendsten Jugendstil-Bauwerke Wiens. Die Gestaltung der Treppe besticht vor allem durch ihren symmetrischen Verlauf im unteren Teil und den geschickten Einsatz von Stufen und Rampen im oberen Teil. Benutzer der Treppenanlage bekommen dadurch ständig wechselnde Perspektiven geboten. Die Strudlhofstiege dient auch als Location für Open Air Konzerte und ähnliche Events.

Weitere Reisetipps in Treppenform

Besonders interessante Treppen finden sich außerdem an folgenden Orten:

- im belgischen Lüttich, wo die Stufen am Stadtberg Bueren auf über 350 Stufen steil nach oben durch die Stadt führen,

- in der buddhistischen Anlage Mihintale in Sri Lanka, wo besonders gläubige Menschen auf Knien mehrere hundert Stufen erklimmen,

- am Berg Tai Shan in China, wo die längste frei zugängliche Treppe der Welt erstiegen werden kann,

-  in San Francisco, das für die als Moraga Steps bekannte Mosaiktreppe berühmt ist, sowie natürlich

-  in Machu Picchu, wo sich einige der eindrucksvollsten Steintreppen aus der Inkazeit befinden.

 

Ihr Team von Treppen.de

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