Reichenbacher Hamuel und Treppenbau.ch: "Treppen sind unsere Leidenschaft"

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Planen Sie ein krummes Ding?‘ – dann ist treppenbau.ch ein kompetenter Ansprechpartner (Bilder: Treppenbau.ch/ Reichenbacher)
Planen Sie ein krummes Ding?‘ – dann ist treppenbau.ch ein kompetenter Ansprechpartner (Bilder: Treppenbau.ch/ Reichenbacher)

Wenn ein Tischler oder Zimmerer in der Schweiz überlegt, wohin er gehen kann, um für sein Bauprojekt eine außer- gewöhnliche Treppe zu bekommen, führt ihn der Weg häufig zu den kreativen Köpfen der Treppenbau.ch AG. Denn in Bazenheid sitzen Tüftler durch und durch. Bei der CNC-Technik setzen sie auf Reichenbacher.

Es hat seinen Grund, warum die Treppenbau.ch AG mit dem Slogan ,Planen Sie ein krummes Ding?‘ wirbt. Denn die Treppenkonstruktionen aus Bazenheid fangen dort an, wo die anderer Hersteller aufhören – weil es zu kompliziert wird. Heraus kommen maßgeschneiderte Treppen, die mit moderner Technik konstruiert, gefertigt und eingebaut werden. Ein Beispiel ist eine Kreisbogentreppe, deren tragender Betonkern mit einer filigranen Holztreppe ummantelt wurde und durch eine 480°-Drehung auffällt.

CNC-Bearbeitung: Eine Vision-III Sprint von Reichenbacher
CNC-Bearbeitung: Eine Vision-III Sprint von Reichenbacher

Harmonische Verbindungen

Für das Geschäftsführungsteam um Produktionsleiter Daniel Kern, CNC-Programmierer Adi Scherrer und Teamleiter AV Wendelin Brägger ist die Verbindung zweier Etagen mehr als eine architektonische Herausforderung – es ist Leidenschaft.

Bei einer anstehenden Nachfolgeregelung wagten sie 2011 daher den Schritt in die Selbstständigkeit. Das Traditionsunternehmen, das 1977 als Zimmerei startete und 1992 zu den ersten Firmen in der Schweiz zählte, die mit einer Fünfachsfräse arbeiteten, baute sich mit innovativen Projekten in 40 Jahren einen geachteten Namen in der Branche auf. Was aber macht die Stärke des Unternehmens aus? Was hebt es von den Wettbewerbern ab?„Das Tüftler-Gen unserer Mitarbeiter im Umgang mit CNC-Technik“, antwortet Kern. Und Scherer ergänzt: „Die meisten Projekte starten damit, dass Architekten oder Tischler an uns herantreten und erste Ideen im Kopf haben.

Dann beginnt unsere Arbeit, bei der wir beratend zur Seite stehen und zeigen, wie Wünsche umgesetzt werden können und wo die Grenzen infolge der Statik liegen.“ Mit modernen Hilfsmitteln wie dem Laser-Tachymeter werden auch anspruchsvolle Baustellen millimetergenau ausgemessen, dem die Erarbeitung unkonventioneller Lösungen und die Umsetzung mit innovativer Technik folgen. So entstehen für die Kunden maßgeschneiderte Aufstiegsmöglichkeiten.

Bild: Bearbeitung unterschiedlichster Teile, Formen und Materialien
Bild: Bearbeitung unterschiedlichster Teile, Formen und Materialien

Beständige Werte schaffen

Die Programmierkunst im Hause Treppenbau.ch ist das eine, das andere ist das CNC-Bearbeitungszentrum, das seit 2009 im Einsatz ist. Mit 25 Jahren Erfahrung im Rücken war man sich beim Maschinenprofil einig: Robust und langlebig, mit viel Motoren-Power und automatischem Tisch sollte es sein. Das ausgewogene Maschinenkonzept von Reichenbacher sprach für sich. Kurt Kutschmann, Vertriebsmanager des Maschinenherstellers in der Schweiz, kannte die Herausforderungen vor Ort sehr gut.

Ihm war klar, dass Flexibilität das ausschlaggebende Momentum war, denn die Treppenbauer wollten auf der Anlage unterschiedlichste Teile, Formen und Materialien bearbeiten. Dazu gehören neben klassischen Treppenelementen auch individuelle Formen mit beliebigem Radius und Längen bis zu 5 000 mm. Heute werden die Bauteile mit CAD/ CAM-Programmen generiert, eingelesen und auf der Maschine gefertigt.

Die CNC- Anlage der Baureihe Vision-III Sprint ist für die Anforderungen optimal ausgerüstet. Der Maschinentisch hat zehn automatische Träger, die Verfahrwege betragen 8 700 x 2 145 mm. In der Z-Achse stehen beachtliche 670 mm zur Verfügung. „Trotzdem arbeiten wir teilweise mit minimalem Spielraum zwischen Fräskopf und Bauteil, weil immer wieder Sägeblätter mit großem Durchmesser im Einsatz sind“, sagt Scherrer.

Geschuldet ist das den oft komplexen Formen. Die Maschine verfügt über alles, was ein modernes Bearbeitungszentrum ausmacht: Neben dem Fünfachsaggregat sind das ein Mehrspindelbohrgetriebe inklusive vier Horizontalbohrspindeln, ein automatisches Tellermagazin für 24 Werkzeuge, ein Pick-up-Platz für ein großes Sägeblatt sowie ein Tastaggregat.

Bild: Die Treppenfertigung erfordert robuste, langlebige Technik
Bild: Die Treppenfertigung erfordert robuste, langlebige Technik

Anspruchsvolle Formen fertigen

Dass solch ausgefeilte CNC-Technik notwendig ist, belegt ein Projekt in einem Verwaltungsgebäude der SBB: Im Zentrum einer Kreisbogentreppe befindet sich hier ein tragen- der Betonkörper, der per Tachymeter millimetergenau vermessen worden war, um eine filigrane Holztreppe einzubauen. Prägende Details sind unter anderem 21 verschiedene Brüstungswangenelemente, die im Sandwichverfahren zu Rohlingen verleimt und auf der CNC-Anlage ausgefräst wurden.

Die größte Herausforderung war die Unteransicht. „Mit doppelt gekrümmten massiven Negativ-und Positivformen wurden kleine propellerförmige verleimte Eichenplatten furniert, die dann auf der CNC-Anlage zugeschnitten und per Nut-Feder-Prinzip an der Treppenunteransicht angebracht wurden – Aha-Effekt garantiert“, sagt Geschäftsführer Kern sichtlich stolz. Er verweist darauf, dass die CNC-Anlage zu 80 Prozent für die Treppenherstellung genutzt wird: neben standardisierten Elementen eben auch für außergewöhnliche Treppendesigns.

Zu 20 Prozent werden Dienstleistungsaufgaben ausgeführt, etwa die Herstellung von komplexen Holzkonstruktionen oder Freiformen wie Tischelementen, Möbeln, Betonverschalungen, Rundsäulen und -bögen, Wänden und Trichterschalungen. Einen Großauftrag bescherte kürzlich ein Zimmerer, der für den Flughafen Oslo große Platten benötigte. Scherrer, der alles selbst programmiert, hebt hervor, dass nichts mehr wie früher vorher zusammengebaut wird. Vielmehr werden die Teile gefräst, verpackt und auf der Baustelle eingebaut – da muss alles exakt passen. Die Bearbeitung auf der Reichenbacher-Anlage garantiert das.

„Flexibilität in der Arbeitsvorbereitung ist das A und O, denn die Produktion muss reagieren, wenn eine schnelle Lieferung von Bauteilen gefordert ist. Da manche Vorgänge wie das Bohren von Platten bis zu fünf Stunden dauern können, muss der Ablauf zwischen Maschinenbediener, Programmierer und Produktionsleitung exakt abgestimmt sein“, präzisiert Scherrer das Thema Programmierung. Bearbeitet werden auf der CNC außer Holz auch Corian, Acryl und HPL. Derzeit liegt mit 80 Prozent Eiche im Trend, aber es werden auch immer wieder andere Hölzer zerspant.

Bild: Auf dem Reichenbacher-BAZ werden Holzkonstruktionen hergestellt
Bild: Auf dem Reichenbacher-BAZ werden Holzkonstruktionen hergestellt

Treppensteigen als Erlebnis

Unterschiedliche Materialien schaffen kreative Spielräume, ist der Werkstoff doch ein entscheidender Faktor für die Funktion, vor allem aber auch für die optische Wirkung. Nichts vermittelt den Anschein des leichten Aufstiegs so gut wie eine freitragende Treppe, die auch repräsentative Ästhetik ausstrahlt.

Dank moderner Technik und eines beachtlichen Know-hows stehen die Zeichen bei der Treppenbau.ch AG auf Expansion.

Das Unternehmen liefert schweizweit und ins benachbarte Ausland Treppen, die im Rahmen der physikalischen Gesetzmäßigkeiten realisierbar sind. Mittlerweile produziert das Unternehmen mehr als 500 Treppen im Jahr, darunter auch an die Großen der Schweizer Chemiebranche.

Eine harmonische Verbindung zweier Etagen durch eine gelungene Kombination von Material, Form und Technik zu schaffen, ist das Leitmotiv der 20 Beschäftigten, die sich das Ziel gesetzt haben, dass Treppensteigen zum Erlebnis wird.

 

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